Während ich über das Buch nachdachte, kam mir eine Idee: Wieso nicht die Buchrezension mit einem schönen Rezept verbinden? In meiner neuen Reihe: Read&Cook werde ich Dir ein Buch vorstellen und ein passendes Rezept dazu veröffentlichen.
Das erste Buch zur Blanvalet Challenge ist der Historikroman „Die Tuchvilla“ von Anne Jacobs. Der Roman spielt in Augsburg um 1913. Vom ersten Weltkrieg ist in der Familie Melzer noch nicht sehr viel zu bemerken, doch fallen hin und wieder Andeutungen, dass ein Krieg bevor stehen könnte. Der erste Band der Tuchvilla-Saga spielt vor dem Krieg und handelt um das Küchenmädchen Marie und die Familie Melzer.
Autor: Anne Jacobs
Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl: 704 Seiten
Bei Interesse kannst Du das Buch hier kaufen.
Die Tuchvilla - Der Inhalt
Alles beginnt im Jahr 1913, als die junge Marie eine Anstellung als Küchenmagd in der eindrucksvollen Tuchvilla annimmt. Ehrfürchtig steht sie vor dem Anwesen der Familie Melzer, die durch ihre Fabrik großen Wohlstand erreichte. Obwohl Marie nur widerwillig die Tuchvilla betritt, wird diese Anstellung ihr Leben verändern…
Bisher meinte es das Schicksal nicht gut mit ihr: Nach dem Tod ihrer Mutter musste die junge Marie im Waisenhaus aufwachsen und wurde von einer Arbeit zur nächsten geschickt. Lange Näharbeiten, wunde Finger und Prügel gehörten zu ihrem Alltag. Als Küchenmagd stellt sich Marie erst sehr tollpatschig an, doch wendet sich bald das Blatt für sie…
Die Familie Melzer besteht aus den Eltern, Alicia und Johann, sowie ihren drei Kindern, die mittlerweile ebenfalls junge Erwachsene sind, Paul, Elisabeth und Katharina. Paul befindet sich in München für sein Jura Studium, auf Elisabeth und Katharina trifft die junge Marie sehr schnell. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Elisabeth ist die pflichtbewusste und Katharina betört mit ihrer künstlerischen Ader und offenen, freien Art die jungen Herren der Gesellschaft. Dabei sind Intrigen, Liebeskummer und Missverständnisse natürlich vorprogrammiert.
Das Leben der Angestellten und der Familie Melzer hält viele Herausforderungen bereit, die in der Tuchvilla thematisiert werden. Gespickt mit Neid, Intrigen, Freundschaft und Liebe wird das Leben in Augsburg um 1913 definitiv nicht langweilig.
Rezension | Ein Historikroman, der Lust auf mehr macht!
Am Anfang des Buches und nach dem Klappentext war ich etwas skeptisch: Durch den Klappentext erhielt ich das Gefühl, dass das Buch sehr flach und vorhersehbar ist. In den ersten Kapiteln fiel es mir schwer, nur zu einer einzigen Person eine Sympathie aufzubauen und weder Marie noch die Familie Melzer oder die anderen Angestellten wirkten irgendwie vertraulich oder verständlich. Doch im Laufe der ersten Kapitel, die sich dennoch leicht und flüssig lesen ließen, bauten sich erste Sympathiegefühle für einige Personen auf und die Stimmung des Buches übertrug sich langsam auf mich, den Leser.
Während die Charaktere etwas vielschichtiger wurden, baute sich die Spannung um das Geheimnis der Familie Melzer auf. Intrigen wurde gestrickt und Freundschaften wurden geschlossen – während der Zeit um 1913 schien niemand dem anderen etwas zu gönnen und dennoch entwickelten sich erste Bindungen und die sympathische Seite der Charaktere kam zum Vorschein.
Ich möchte nicht zu viel verraten, doch las sich das Buch sehr schnell herunter. Ich wollte wissen, wie es weitergeht und die Mischung aus Freundschaft, Liebe und Intrigen, verpackt in einen Historikroman, wurde nicht langweilig und machte Lust auf Band 2. Obwohl das Buch doch recht vorhersehbar war, störte es nicht im geringsten. Band 2 wird daher definitiv gelesen und ich kann den ersten 1. Band voll und ganz empfehlen.
Da alles in der 3. Person geschrieben ist, entsteht ein angenehmer Lesefluss. Die Autorin lässt den Leser an den Gefühlen der Hauptcharaktere teilhaben, wobei eindeutig Marie im Vordergrund steht. Richtung Ende offenbaren sich neue Schwierigkeiten, Intrigen und Hoffnungen, die sicherlich in Band 2 näher thematisiert werden. Es bleibt jeden Falls spannend!
Trotz des etwas schleppenden Anfangs und des nicht völlig unerwarteten Endes, macht die Tuchvilla Lust auf mehr!
Das Rezept zum Buch
In der Tuchvilla wird zum Ende hin einige Tage lang eine Erbsensuppe serviert. Da es auf Bluetenschimmern normalerweise Rezepte, Fitness und Reisen gibt, möchte ich Dir im Zusammenhang mit dem Buch ein Rezept vorstellen. Da die Erbsen aus der Vorratskammer der Tuchvilla aufgebraucht werden mussten, auch wenn es nur belanglose Nebenhandlung war, aßen die Angestellten tagelang Erbsensuppe. Eine leckere Erbsensuppe versetzt Dich also auch kulinarisch in die Welt der Melzers und der Küchenmagd Marie und bietet den perfekten Einstieg für Deine Reise ins Jahr 1913 nach Augsburg in die Tuchvilla…
1 Stück Bauchspeck
1 Zwiebel
1/2 Packung Suppengrün
300 tiefgefrorene Erbsen
1 Flensburger Bier
Salz, Pfeffer, Paprikapulver
Dazu werden 1 Stück Bauchspeck und 1 Zwiebel scharf in der Pfanne anbraten. Mit etwas Flensburger Bier ablöschen und die Zwiebeln heraus nehmen. Mit Brühe bedecken und Suppengrün (grob zerkleinert) und Erbsen dazugeben. Alles etwa 10-15 Minuten kochen lassen. Den Speck herausnehmen und alles pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver abschmecken und zusammen mit Wiener Würstchen servieren.
Hi Nicole,
ich hab das Buch gelesen, viel mehr: ich habe alle drei Teile der Tuch Villa verschlungen. Die Autorin beschreibt Augsburg sehr treffend und die Handlung nimmt oftmals eine unerwartete Wendung. Ich hoffe, es gibt noch irgendwann einen vierten Band 😉
LG Melli
Hallo Melli, danke für deinen Kommentar! Na dann bin ich mal gespannt. Der erste Teil war definitiv klasse, auf die nächsten bin ich auch schon gespannt!
LG Nicole