Die Gefährten von Stage Entertainment ist ein Musical über Kriegspferde und eine unzertrennliche Freundschaft zwischen Pferd und Mensch, das im Theater des Westens in Berlin gespielt wird.
Vorweg sollte gesagt werden, dass ich nicht gerade als Pferdefreund bezeichnet werden kann und ich daher auch etwas skeptisch war, was das Musical anging. Um die Story nochmal etwas auszuführen: Ein Junge aus einer armen Familie erhält ein Fohlen, bildet es aus und freundet sich mit diesem an. Nachdem es erwachsen ist, schließt der Vater des Jungen eine Wette mit seinem verhassten Bruder ab, dass das Pferd (ein Jagdpferd) innerhalb einer Woche pflügen lernen kann. Der Wetteinsatz sind 39 Pfund und das Pferd. Da der Junge dieses Pferd liebt, setzt er alles daran, dem Pferd “Joey” das Pflügen beizubringen, obwohl es der Natur des Pferde widerspricht. Nach einer Woche kann Joey dann pflügen und der Vater gewinnt die Wette und verspricht dem Jungen, dass er das Pferd behalten darf. Kurz darauf fängt der 1. Weltkrieg an und Soldaten kommen in das Dorf und suchen nach freiwilligen Soldaten und Kriegspferden. Der Vater verkauft das Pferd für 100 Pfund und bricht dem Jungen damit das Herz. Joey muss in den Krieg und der Junge bleibt zurück, weil er noch nicht alt genug ist, um als Soldat in den Krieg zu ziehen. An Weihnachten erhält er ein Skizzenbuch und einen Brief, in dem geschrieben ist, dass der Reiter von Joey verstorben ist. Daraufhin flieht der Junge von zu haus und zieht in den Krieg um seinen geliebten Joey zu finden. Nach einigen Kriegsszenen und einigen toten Menschen und Pferden finden sich Joey und der Junge (beide verletzt) wieder und stehen die Verletzung zusammen durch. Der Krieg endet und gemeinsam kehren sie in die Heimat zurück.
Die Geschichte ist sehr pferdelastig, wie ja zu erwarten, ist aber dennoch sehr süß gemacht. Die Pferde sind toll dargestellt, da die Bewegungen recht real wirken. Das Musical würde ich jedoch eher als Theaterstück bezeichnen, da kaum / so gut wie gar nicht gesungen wurde und das Stück dementsprechend fast nur aus Text bestand. Es erinnerte mich etwas an die Aufmachung von “Birdsong”, welches ja auch während des 1. Weltkrieges spielte.
Es wird nicht zu meinen Lieblingsmusicals werden, dennoch war das Stück schön anzusehen, auch wenn man Pferde nicht so gerne mag. Ich konnte diese enge Bindung zwischen beiden nicht ganz nachvollziehen - hundert tausend Menschen sterben und der Junge weint nur dem Pferd hinterher - die anderen Menschen sind ja egal. Ansonsten war es trotzdem echt süß gemacht und auch das Ende war rührend, als die beiden sich wiedergefunden haben.