Wie alles anfing: Schon lange hatte ich das Bedürfnis ein Haustier bei mir aufzunehmen. Ein Kaninchen? Sagte mir nicht sonderlich zu, auch wenn ich länger darüber nachdachte. Da ich mit einem Hund groß geworden bin, habe ich schon länger mit dem Gedanken gehadert, mir wieder einen Hund zu holen. Aber: Passte ein Hund wirklich? Ich schob den Gedanken weiter voran, nach dem Studium werde ich mir einen Hund holen. Das Studium dauerte zu dem Zeitpunkt noch ein 3/4 Jahr. Das würde ich wohl aushalten und dann kann ich das doch viel besser beurteilen.
Doch irgendwie sah ich überall: Hunde! Das Wetter war atemberaubend und der Wunsch, selbst einen kleinen Vierbeiner bei mir aufzunehmen wuchs. In meiner Weinlaune rief ich die Tiervermittlungsseite auf und verliebte mich. Vom „Ach, schauen wir einfach mal“ (Tipp: Geht nie gut) verliebte ich mich in eine kleine Hündin. Der Gedanke ließ mich nicht los - die kleine Hündin, Ikaa aus Rumänien, war so unheimlich süß. Ich dachte mir: Ach, die wird eh schon weg sein.
Diese kleine Hündin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Also schrieb ich einfach eine Mail hin, ob die Maus noch zu haben war. Sie war es! Und dann ging alles ganz schnell… Mitbewohnerin überzeugen, Hund besichtigen (und noch mehr verlieben), Vertrag bekommen und Hund abholen. Und auf einmal war sie da. Die Hündin Inka. In meiner Vorstellung lebten wir bereits glücklich zusammen und hatten unser Happy End gefunden…
Doch wie das Leben so spielt, ist ein Happy End höchstens der Tod, denn das Leben geht weiter - mit all den Schwierigkeiten und Glückseligkeiten. Irgendwie hatte ich auf einmal einen Hund. Und irgendwie war ich überfordert. Dieses Tier war nun bei mir bis ich… irgendwie… fast 40 bin?! Der Schock saß tief. Diese spontanen Entscheidungen, die überlegt aber irgendwie unüberlegt sind, prägen mein Leben. Am Anfang ist da der Schock – das „irgendwie ist das komisch“ Gefühl. Doch bisher wandelte sich das Gefühl bisher immer in „tolle / richtige Entscheidung“ um. Nun saß ich da. Mit einem Hund, der irgendwie auch seine Macken hatte.
Inka zog an der Leine, weckte mich um 5:00, rastete an der Leine aus, wenn sie Menschen, Hunde, Vögel, Fahrradfahrer (die Liste könnte so weiter gehen) sah, nervte mich den ganzen Tag, übergab sich in den ersten Tagen gefühlte 100x. Und das schlimmste: sie konnte nicht alleine bleiben, denn dabei versuchte sie sich, unter der Tür durchzugraben. Das Ergebnis: kaputter Teppich und zerfressene Gardinen. Auch meine Ikea-Stehlampe mochte sie anscheinend nicht sonderlich. Überall lagen Hundesachen und die gesamte Nacht hörte ich ein Rascheln und Rumgewusel. Die ersten Tage waren voller Tränen und Zweifel. Besonders nach der Teppich Geschichte saß ich da und dachte mir eigentlich nur eins: Irgendwie hast du einen Fehler gemacht.
Inka wieder zurück zu geben, kam für mich von Anfang an nicht in Frage. Ich habe mir die Suppe eingebrockt, also muss ich sie auch auslöffeln. Das wird schon! Schon meine Erfahrungen im Ausland habe ich in den ersten Tagen so sehr bereut - doch sie wurden grandios! Deswegen: Zähne zusammenbeißen und die erste Zeit überstehen…
Nach dem ich in der ersten Woche kaum Schlaf bekommen habe, ganze 3kg abgenommen hatte und eigentlich viel zu erledigt zu allem war, machten sie ich die ersten Erziehungsmaßnahmen positiv bemerkbar.
Seit Samstag habe ich Inka nun seit 3 Wochen. Sie lernt unheimlich schnell und wir haben uns bereits toll aneinander angepasst. Ich habe sie aus dem Schlafzimmer verbannt – denn ein unausgeschlafenes Frauchen tut niemandem gut. Inka hat gelernt, mich nicht mehr zu wecken. Erst wenn ich aufstehe, kommt sie mich begrüßen. An der Leine läuft sie mittlerweile toll – natürlich noch nicht perfekt, aber für die kurze Zeit wirklich wunderbar. Wir sind in der Hundeschule und haben schon so viel gelernt. Auch übergeben tut sie sich nicht mehr so oft, und wenn, rennt sie von alleine in den Flur. Denn die Fliesen im Flur eignen sich einfach besser dafür, als mein Teppich, den sie am Anfang deutlich bevorzugt hat. Nur das mit dem Alleine bleiben ist noch sehr schwierig. Aber wir arbeiten daran. Irgendwie haben wir uns aneinander gewöhnt und sind bereits jetzt unzertrennlich. Wenn ich sie von der Leine abmache, lässt sie sich gut abrufen und kommt eigentlich ganz ohne Rufen immer mit mir mit und bleibt in meiner Nähe. Irgendwie verstehen wir uns jetzt wirklich gut. Und irgendwie habe ich auch kein Bedürfnis zum Weinen mehr, wenn ich daran denke, wie lange wir zusammen bleiben. Irgendwie habe ich mich vollends in die kleine Maus verliebt.
Fortsetzung folgt….
*Der Pyjama wurde mir kostenfrei für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt. Da ich mir den Pyjama selbst ausgesucht habe, entspricht er voll und ganz meinem Geschmack. Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit.
Oh wie süß!
Hab heute auch Fotos von unserem Hund bearbeitet. Schön, dass du so einen lieben Begleiter gefunden hast.
Hab gesehen, dass du ein neues Blogdesign hast. Gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße,
Jojo von Jolimanoli
http://www.jolimanoli.com